Ein Erfahrungsbericht aus Gast- und Gastgeberperspektive | Folge 28 🎥 Adina & Arne Videopodcast
Veranstaltungen gibt’s wie Sand am Meer. Aber echte Erlebnisse?
Wer schon mal auf einem steifen Business-Event war, weiß: Nur weil jemand einen Beamer aufbaut, ist das noch lange kein Erlebnis. In unserer neuen Podcastfolge sprechen wir über zwei komplett unterschiedliche Veranstaltungen – einmal als Gast, einmal als Gastgeber. Und genau daraus ergibt sich unser Fazit: Ein Event wird nur dann zum Erlebnis, wenn Herz, Haltung und Handlung zusammenkommen.
Fall 1: Als Gäste bei „Marc lädt ein“
Die Einladung klang vielversprechend: Zwei Tage in der Motorworld Metzingen, spannende Speaker, echtes Netzwerken. Und ja – es hat gehalten, was es versprochen hat.
Was hängen blieb:
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Die Atmosphäre: Historisches Industriegelände statt steriler Seminarraum.
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Die Pausen: Kein durchgetakteter Vortrag-Marathon, sondern Raum für Gespräche.
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Die Menschen: Offen, ehrlich, politisch nicht korrekt – sondern menschlich.
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Die Speaker: Persönlich, greifbar, mit echter Leidenschaft für ihr Thema.
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Die Orga: Klare Abläufe, keine Pannen, gute Technik. Und: Man durfte sogar mit den Speakern plaudern – ganz ohne VIP-Bändchen.
Was wir gelernt haben:
Events leben nicht von Glitzer oder Gratis-Goodies. Sondern von der Haltung dahinter. Wenn Veranstalter:innen wirklich wollen, dass du mit einem „Wow“ nach Hause gehst, dann spürst du das. In den Worten. In den Pausen. Und in der Begegnung.
Fall 2: Unsere eigene Kinopremiere – ein Erinnerungsfilm für Papas Lebenswerk
Zweiter Perspektivwechsel: Diesmal waren wir die Veranstalter – und haben monatelang an einer Veranstaltung gearbeitet, die sich um eines drehte: das Erinnern.
Das Setup:
Eine Kinopremiere im Central Kino Rottweil. Roter Teppich. Goodie Bags. Einladungskarten als Postkarten. Persönlicher Impulsvortrag. Und dann der Film über Adinas Vater.
Was lief gut:
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Die Gäste kamen emotional an – und gingen mit Tränen, Umarmungen und warmem Herzen.
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Unsere Struktur mit drei klaren Ankern: Impuls – Film – gemeinsames Anstoßen auf Papas Leben.
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Viel Hilfe von Familie und Freunden. Ohne Teamwork: keine Wirkung.
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Professionelle Technik, klare Kommunikation, liebevolle Details (wie Aushänge: Bitte macht Fotos!).
Was war herausfordernd:
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Gäste, die sich nicht zurückmelden (Leute… bitte einfach absagen, wenn ihr nicht könnt. Ehrlich.).
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Improvisation am Tag selbst – z. B. ein Banner, das nicht wie geplant hing.
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Die Logistik: Aufbau, Soundcheck, Kamera-Setup – das alles braucht Zeit. Mehr, als man denkt.
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Und natürlich: Wir wollten nicht einfach nur etwas zeigen, sondern etwas auslösen.
Was wir gelernt haben:
Events brauchen Struktur, aber auch Raum für Emotionen. Und: Weniger ist mehr. Drei klare Elemente bleiben besser im Kopf als sieben lose Puzzlestücke.
Die wichtigsten Learnings – für alle, die selbst planen
1. Ein Event ist kein Erlebnis, nur weil Menschen da sind.
Erlebnisse entstehen durch Emotion, Verbindung und Überraschung.
2. Mach dir bewusst: Du gestaltest einen Raum.
Nicht nur mit Stühlen und Licht, sondern mit Haltung und Atmosphäre. Willst du, dass sich Menschen öffnen? Dann musst du dich zuerst öffnen.
3. Plane großzügig – vor allem Pausen.
Wer Netzwerken, Gespräche und echte Begegnung will, darf den Takt nicht zu eng setzen.
4. Kommuniziere alles – nichts ist „selbsterklärend“.
Wo muss ich hin? Wann geht’s los? Was passiert danach? Wer das denkt, muss nichts sagen, wird genau das bekommen: Menschen, die verwirrt rumstehen.
5. Weniger ist mehr.
Drei starke Programmpunkte schlagen zehn mittelmäßige. Konzentration schafft Tiefe.
6. Zeig Emotion. Und lass sie zu.
Du willst Reaktion? Dann schaffe den Raum, sie auch wirken zu lassen – mit Pausen, mit echtem Zuhören und mit dem Mut, mal nichts zu sagen.
Unser Fazit
Ein Event wird dann besonders, wenn es ehrlich gemeint ist. Nicht perfekt – aber mit echtem Herz. Egal, ob du Gastgeber oder Gast bist: Sei präsent. Sei offen. Und sei klar in deiner Absicht.
Du willst mehr als nur Zuschauer sein? Dann organisier selbst mal was. Muss kein Kino sein – aber vielleicht ein Wohnzimmer mit Beamer und ehrlichen Gesprächen. Denk dran:
Veranstaltungen sind keine Erlebnisse. Erlebnisse entstehen durch Emotionen und echtes Interesse.