Menschen wollen gesehen, gehört & gefühlt werden
Menschen wollen gesehen, gehört und gefühlt werden. Klingt banal, ist aber im Alltag selten. Wir sprechen darüber, warum echte Aufmerksamkeit der knappste Rohstoff ist, wie sie Beziehungen stärkt und weshalb sie im Personalmarketing genauso wirkt wie bei Erinnerungsfilmen.
Warum wir das Thema aufgreifen
In vielen Gesprächen wird gesendet statt zugehört. Genau dort entsteht Distanz – im Job, im Rathaus, in Projekten. Unsere Arbeit setzt hier an: zuhören, hinschauen, nachspüren. Erst dann entsteht eine Geschichte, die trägt.
Ein Moment, der uns bewegt hat: Nach der Premiere der Deißlinger Erinnerungsfilme sagte Gunda (89), der Interviewtag habe sich „wie Therapie“ angefühlt – positiv gemeint. Nicht, weil wir Therapeuten wären, sondern weil echtes Zuhören Räume öffnet.
Gesehen werden – Wirkung vor dem ersten Wort
Wirkung beginnt vor der Kamera: ein freundlicher Blick, ein echter Handschlag, ein klarer Überblick über den Ablauf. Bei Drehs ist Nervosität normal. Klarheit, Humor und ehrliches Interesse holen Menschen ab. Ergebnis: entspanntere Interviews, stärkere Antworten, authentische Bilder.
Gehört werden – Empathie statt Redefluss
Empathisches Zuhören heißt präsent sein, nachfragen, aushalten. Ja, es kostet Energie – spart später aber Reibung: Missverständnisse klären sich, Entscheidungen werden besser. Wer zuhört, erfährt Dinge, die keine KPI liefert: Kultur, Motivation, Zweifel, Stolz.
Gefühlt werden – Wertschätzung als Haltung
Wertschätzung ist keine Fußnote. Sie steckt in Vorbereitung, Ruhe am Set und im respektvollen Umgang mit Biografien. Gerade bei Erinnerungsfilmen fließen Tränen. Dann braucht es Fingerspitzengefühl – und die Bereitschaft, den Moment zu halten, statt ihn zu übertönen. Fühlen zeigt sich in Blicken, Pausen, in der Art der Frage.
Übertrag ins Personalmarketing
Die stärksten Recruiting-Geschichten sind erlebt, nicht erfunden. Wenn jemand erzählt, wie aus einer Ausbildung Verantwortung wurde, entsteht Magnetismus. Solche Geschichten schlagen jedes Stockfoto. Wer sie zeigt, spart an anderer Stelle Aufwand: weniger Hochglanz, mehr Substanz.
Was Städte & Verwaltungen konkret tun können
- Gespräche vorbereiten: Leitfragen, die Biografie und Stolz sichtbar machen.
- Anerkennung ritualisieren: Dank aussprechen, Beiträge benennen, Ergebnisse zeigen.
- Menschen sichtbar machen: Bereichs-Stories statt abstrakter Image-Claims.
- Feed-forward statt Feedback: Was hilft, den nächsten Schritt zu gehen?
- Dranbleiben: Kontinuität schlägt Einmal-Kampagne.
Fazit
Sehen, Hören, Fühlen – die kürzeste Verbindung zwischen Menschen. Sie schafft Vertrauen, macht Arbeit leichter und Kommunikation wirksamer. Wer es ernst meint, beginnt mit Zuhören, erzählt echte Geschichten und zeigt sie – ohne Schminke, mit Haltung.